Es ist jetzt genau 708 Tage her, dass ich die Insel der Götter das erste Mal betreten habe. Hätte ich diese Entscheidung damals nicht gefällt, könntet Ihr diesen Eintrag jetzt nicht lesen. Es gebe weder Balipockets.org, noch diesen Blog. Für mich ist es an der Zeit, meine Erlebnisse beginnend ab März 2015 revue passieren zu lassen. In diesem und den folgenden Blogeinträgen dieser Kategorie versuche ich Euch Teil haben zu lassen, an dem, was ich erleben durfte, wie zufällig es zu dieser Entscheidung kam und was ich bei meinen Aufenthalten auf Bali lernen konnte. Ich gebe Euch Einblicke in private Gedanken,  Momente des Glücks & der Trauer und beschreibe Situationen, die wohl jeder nur zu gut kennt. Ich freue mich über jeden, der sich die Zeit nimmt, diesen Blog zu lesen und sich vielleicht sogar mit mir in Verbindung setzt, um seine Gedanken und Meinung mit mir zu teilen. In welcher Regelmäßigkeit Blogeinträge veröffentlicht werden, kann ich Euch nicht sagen. Ich schreibe dann, wenn ich mich bereit fühle, den nächsten Schritt meiner „Bali-Story“ zu veröffentlichen; oder welche ehrliche Lebensabschnittsgeschichte wurde schon unter Druck veröffentlicht?

© Warner Bros.

Für viele von Euch ist die Situation sehr aktuell, für andere ist sie vielleicht gerade (wieder) etwas in die Ferne gerückt – der Start in einen neuen Lebensabschnitt. Die Entscheidung, wann man in einen neuen Teil seines Daseins auf Mutter Erde aufbricht, wird uns zumeist von Dritten abgenommen.

Sommer 2014: Es gibt Abiturzeugnisse. Der Wahnsinn, meins ist tatsächlich dabei und lässt sich sogar sehen. Abschlussprogramm, Zeugnisübergabe, Abiturball und auf geht’s zum Studium. Würde man mich heute fragen, wie es für mich nach der 12. Klasse weiterging würde ich sagen: „Naja, so das Übliche halt. Neue Stadt. Studieren. Irgendwas mit Medien“. Tatsächlich ging es für mich im August nach Salzgitter, um dann ab 01.10. den Studiengang „Logistik- und Informationsmanagement“ zu belegen (an der Ostfalia Hochschule in Salzgitter-Calbecht). Umzug, die erste gemeinsame Wohnung mit meiner Freundin, Studium, „Studentenleben“. Kurzum: Kann ja nur gut werden. Weit gefehlt.

Das nicht immer alles so läuft, wie man sich das vorstellt, ist landläufig bekannt. Das Studium bot mir zu viel Freiraum, zu viel Zeit um Däumchen zu drehen. Arbeit musste her. Ein paar Wochen später dann stand ich zur (Sehr-)Frühschicht vor Depot 138 eines namhaften Paketdienstleisters. Vor der Uni nochmal ein paar Pakete ausladen. Kann ja nicht so schwer sein. Mal wieder: Weit gefehlt.

Ende November 2014: Die Entscheidung ist gefallen: Ich will (muss) hier weg. Studium 👎 Job 👎 und die Trennung von meiner Freundin. Ist man mit sich selbst unzufrieden, kann man auf Dauer keine gesunde Beziehung führen. Das musste ich schmerzlich lernen. Letztlich war die Trennung allerdings der Auslöser dafür, dass es Balipockets heute gibt. Dafür bin ich bis heute dankbar. So sind sie nun mal, die zwei Seiten der Medaille.

Februar 2015: Die frohe Kunde der Zusage für meinen Ausbildungsplatz als Fachinformatiker in Hannover erreicht mich. Es kann also am 01.09.2015 losgehen. Leider(?) liegen zwischen Februar und September noch einige Monate. Zeit, um wieder neue Kraft zu tanken. Nach einem längeren Gespräch mit einem guten Freund, der zu diesem Zeitpunkt bereits längere Zeit im Ausland war, fasste ich den Entschluss, meine letzten Geldreserven zu mobilisieren und einen längeren Auslandsaufenthalt zu machen. Ich brauchte einfach Zeit für mich.

Nun gibt es ja tausend verschiedene Möglichkeiten und Ziele, seinen Auslandsaufenthalt zu machen. Da kommen einem sofort die üblichen Verdächtigen in den Kopf: Work & Travel in Australien/Neuseeland, Au Pair in den USA oder Kanada oder mit dem Rucksack durch Vietnam. Von Anfang an war klar, dass ich nicht das machen werde, was gut ein Viertel des Abschlussjahrgangs damals schon angekündigt hatte (siehe „die üblichen Verdächtigen“). Ich wollte etwas erleben, wovon mir noch keiner meiner Bekannten erzählt hatte. Nach ein wenig Recherche wurde ich auf eine Agentur aufmerksam, die neben Work- & Travel-Unterstützung, Au Pair & Co. auch Freiwilligenarbeit anbot. Ein Telefonat sollte klären, was für mich in Frage kommt. Schnell kam das Gespräch auf Asien, nachdem ich ein wenig über meine Interessen und Ansichten gesprochen hatte. Indien, Indonesien, Kambodscha, Laos, Nepal, Sri Lanka, Thailand, Vietnam. Warum genau meine Wahl auf Indonesien fiel, kann ich nicht sagen – Bauchgefühl. In Indonesien selbst hatte die Agentur nur ein Projekt: Freiwilligenarbeit auf Bali. Ich forderte also Infomaterial an und war begeistert von den geschilderten Möglichkeiten. Ich entschloss mich dazu, über einen Zeitraum von 12 Wochen Kindern auf Bali meine Unterstützung anzubieten. Der Grundstein für den wohl aufregendsten Abschnitt meines Lebens war gelegt.

Hat euch der erste Blogeintrag gefallen? Lasst es mich wissen und bleibt gespannt auf den nächsten Eintrag.

Liebe Grüße,

Daniel