Deutsche unterstützt Schule in Zusammenarbeit mit Balipockets

Lea (20) verbrachte acht Wochen auf Bali und kann die kleine Insel nicht mehr vergessen. Im Sommer unterrichtete sie dort Englisch an Grund- und weiterführenden Schulen. Nach ihrer Zeit dort fasste sie, wie auch Daniel damals den Entschluss, etwas zurückgeben zu wollen. Mit der Unterstützung von Balipockets konnte sie einen Teil ihrer Schüler mit notwendigen Schulmaterialien ausstatten. Wir haben mit ihr über ihren Aufenthalt auf Bali und ihre Zusammenarbeit mit Balipockets gesprochen:

 

Lea übergab am Ende ihres Aufenthalts in Bali Schulmaterialien.

 

Hallo Lea, Du hast dich an Balipockets gewendet als Du bereits in Bali warst. Wir wissen noch gar nicht woher du eigentlich kommst?

Ich komme auf einem ganz kleinen Dorf namens Rayerschied im Hunsrück. Die meiste Zeit sage ich allerdings, dass ich aus der Nähe von Frankfurt komme, weil die Leute ansonsten gar keine Ahnung haben, wo ich eigentlich wohne.

Und was hat Dich aus Rayerschied im Hunsrück ausgerechnet nach Bali getrieben?

Ich habe mich schon vorher sehr für den Hinduismus interessiert. Auf Bali ist dieser ja weit verbreitet, sodass es mir möglich war, hier in eine völlig neue Kultur einzutauchen. Das hat mich besonders gereizt. Außerdem wurde mir von mehreren Leuten ständig vorgeschwärmt, was für eine schöne Insel Bali ist.

In Bali hast du im Rahmen eines Freiwilligenprojektes Englischunterricht an verschiedenen Schulen gegeben. Wo warst du genau eingesetzt?

Unter anderem war ich an an einer High School in Klungkung (SMA N.2 Semarapura), sowie einer Grundschule ebenfalls in Klungkung. In Ubud habe ich an zwei Grundschulen gearbeitet.

Wie muss man sich deinen Alltag in den Schulen vorstellen?

Mein Alltag war in den verschiedenen Schulen sehr abwechslungsreich. In Klungkung zum Beispiel habe ich jeden Morgen an einer High School unterrichtet, was mir unglaublich viel Spaß gemacht hat.  Vor allem, weil ich durch weg mit wirklich hilfsbereiten und lieben Menschen gearbeitet habe. Ich habe mich sofort gut aufgenommen gefühlt, wenn ich vormittags zusammen mit einer Lehrerin unterrichtet habe. Eine Zeit lang habe ich auch direkt nach der High School in einer Grundschule Kinder unterrichtet, was ich dann auch in Ubud getan habe. Insgesamt habe ich mich immer wohlgefühlt, weil mich jeder total herzlich empfangen und aufgenommen hat.

Gab es auch besondere Momente oder Situationen?

Ganz besonders ist mir in Erinnerung geblieben, wie viel Spaß ich mit den Grundschulkindern beim Spielen hatte. Egal ob Hang-Man, Seven Up oder Bingo, ich habe es jedes Mal genossen mit den Kids zu spielen und war richtig stolz, wenn sie zusammen mit mir etwas Neues gelernt haben. Ich werde vermutlich nie vergessen, wie die Kinder jedes Mal meinen Namen geschrien haben, wenn ich gekommen bin und wenn ich jetzt daran denke, muss ich immer noch jedes Mal lächeln.

In der High School ist mir vor allem in Erinnerung geblieben, wie viel Spaß wir alle beim gegenseitigen Vorstellen hatten (insbesondere bei der Frage ob ich einen Freund habe) und wie viel im Unterricht gelacht wurde. Ich habe mich jedes Mal unglaublich gefreut die Schüler zu treffen, die mir auch außerhalb des Unterrichts immer wieder: Hey Miss Lea! zugerufen haben, was mich schon ein wenig stolz gemacht hat. Aber ich denke nichts schlägt den Moment, wenn die Schüler sich bedankt haben, dass ich da bin und versuche ihnen zu helfen, weil ich den Gedanken mag, sie zu unterstützen und ihnen zu helfen.

Sicherlich gab es auch Probleme…

Manchmal war es wirklich gar nicht so einfach die Sprachbarriere zu überwinden. An manchen Tagen hatte ich leider das Gefühl, dass mich die Schüler kaum bis gar nicht verstanden haben, was dann wirklich ziemlich niederschmetternd ist. Aber mit der Zeit habe ich gelernt das hinzunehmen und andere Wege zu finden, den Kids Englisch näher zu bringen und bestmöglich zu erklären.

Ebenso habe ich das Gefühl gehabt, dass gute Schüler zu wenig gefördert werden, sowie auch Schwache nicht ausreichend unterstützt werden. Allerdings gibt es auch oft auch einfach einen Mangel an anständigem Material, was mir vor allem in den Grundschulen aufgefallen ist. Hier fehlen oft Bücher und wenn doch welche vorhanden sind, sind viele Fehler darin zu finden. .

Um etwas gegen die teils mangelhafte Ausstattung an den Schulen zu tun, hast du dich dann an Balipockets gewandt. Wie kam es dazu?

Als ich mir überlegt habe eine High School auf Bali zu unterstützen, wurde ich von einer ehemaligen Volontärin darauf hingewiesen, dass es bereits eine Organisation gibt, die sich in dieser Richtung engagiert. Daraufhin habe ich dann Balipockets kontaktiert und mir wurde sofort weitergeholfen.

Dank Balipockets habe eine Summe von 250 Euro gestellt bekommen, mit dem ich dann Schulsachen für 10 Schüler der 10 Klasse besorgt habe, wobei ich von Mitarbeitern der Schule tatkräftig unterstützt wurde. Jeder Schüler bekam einen Ranzen, ein Mäppchen, je 12 Hefte und eine Packung Stifte, worüber die Schüler sich sehr gefreut haben, da es hier oft schon an der Grundausstattung mangelt.

 

Rucksäcke für ihre Schüler

Du willst die Schule sicher auch weiterhin unterstützen?

Im weiteren Verlauf möchte ich versuchen weitere Spenden für die Schule zu sammeln, um die Schüler zu unterstützen. Hier runter fallen vor allem Dinge wie Schulmaterialien, aber in erster Linie auch das Schulgeld. Für viele der Schüler mit denen ich mich unterhalten habe, ist es schwer das nötige Schulgeld aufzutreiben, weshalb mein erstes Anliegen wird für die 10 betroffenen Schüler das Schuldgeld zu sammeln.

Die gesammelten Spenden werden an Balipockets gesendet, die schließlich dafür sorgen, dass diese auch ankommen, wofür auch Mitarbeiter vor Ort eingesetzt werden.

An dieser Stelle möchte ich nochmal allen Mitarbeitern und Mitgliedern von Balipockets danken, ohne die das alles gar nicht möglich wäre. Mein großer Dank gilt vor allem Daniel, der mich vom ersten Moment an zu 100% unterstützt hat und ohne den ich das wahrscheinlich nicht hinbekommen hätte!

Jetzt nach deinem Aufenthalt in Bali, wie geht es da für dich weiter?

Wenn ich heimkomme, werde ich erstmal eine Weile arbeiten, um mir weitere Reisen zu finanzieren, da ich plane das nächste Jahr so viel zu reisen wie es geht.

Danach bin ich mir noch gar nicht sicher, wohin mein Weg mich führt. Seit ich auf Bali war, spiele ich mit dem Gedanken, Lehramt zu studieren. Vielleicht verfolge ich auch meinen ursprünglichen Plan und gehe zur Polizei. Das wird sich dann in einem Jahr zeigen.

Wir wünschen dir auf jeden Fall viel Erfolg auf deinem weiteren Lebensweg. Gibt es noch etwas, was du uns mit auf den Weg geben möchtest?

Ich finde es unglaublich toll, dass es Menschen und Organisationen wie Balipockets gibt, die die Schulen und generell die jungen Menschen auf Bali unterstützen, damit diese die Chance haben sich bestmöglich zu bilden. In meiner Zeit hier habe ich auch auf unschöne Weise gelernt, wie unglaublich wichtig Bildung vor allem hier auf Bali ist. Ich bin sehr dankbar, dass mich Balipockets unterstützt, damit ich einen kleinen Teil dazu beitragen kann.

 

Vielen Dank, dass du die die Zeit genommen hast, deine Erfahrungen aus Bali mit uns zu teilen!

 

Übrigens… Daniel wird während seines Projekteinsatzes demnächst auch die Schule besuchen, in der Lea unterrichtet hat. Er möchte sich für uns ein Bild von der Situation vor Ort machen und dann zusammen mit der Schulleitung einen Plan erarbeiten, wie Balipockets der Schule helfen kann.

Nähere Infos dazu folgen hier in Kürze!